Zufriedene Menschen spielen häufiger Lotto

forsa-Umfrage: Frauen geben weniger Geld für Lotterien aus als Männer

Zufriedene Menschen spielen häufiger Lotto. Das geht aus einer repräsentativen Haushaltsbefragung durch das Institut forsa im Auftrag der Universität Wuppertal hervor. Das Hauptmotiv für die Tippabgabe demnach: Der Traum vom Millionenjackpot und der Glaube an Glück.

Verbreitet ist der Traum vor allem unter älteren Menschen. Die Spieler des Klassikers Lotto 6aus49 sind durchschnittlich 62 Jahre alt, die Eurojackpot-Anhänger 56 Jahre. Eine große Rolle spielen für die Menschen ihre Lieblingszahlen: Regelmäßige Spieler tippen oftmals immer dieselbe Kombination Durchschnittlich geben sie dafür 28,93 im Monat für 6aus49 aus. Beim Eurojackpot tippen die Spielerinnen und Spieler monatlich für 16,40 Euro im Schnitt. Frauen geben dabei weniger Geld für Lotterien aus als Männer.

„Die Studie zeigt noch einmal eindrücklich: Lotto ist ein hochritualisiertes Spiel und mit jedem Schein kaufen sich die Tipperinnen und Tipper ihre Lizenz zum Träumen“, sagt WestLotto-Geschäftsführerin Christiane Jansen.  Studienleiter Prof. Dr. Mark Lutter präsentierte die Ergebnisse zu den „motivatorischen Aspekten des Lotteriespiels“ am Freitag bei den Bochumer Gesprächen zu Glücksspiel und Gesellschaft erstmals der Öffentlichkeit.

Demnach kommen die Spieler von Lotto und Eurojackpot aus allen Bildungsschichten und verfügen über ein durchschnittlich auskömmliches Nettoeinkommen. „Die Ausgaben für Lotterieprodukte stehen in einem gesunden Verhältnis zum jeweiligen Einkommen. Auch das zeigt uns, dass es bei den klassischen Lotterien keinen zusätzlichen Regelungsbedarf in Sachen Verbraucherschutz gibt“, meint Jansen. Auch zum zunehmenden Spielangebot im Internet bietet die Studie Ergebnisse. Insgesamt spielen Online-Tipper seltener, jedoch mit etwas höheren Spieleinsätzen.

Klassisch für Lotto und Eurojackpot ist immer noch das Spiel in der Annahmestelle, laut Studie geben mittlerweile 30 Prozent der Spielerinnen und Spieler ihre Tipps online ab. 10 Prozent davon sind Teilnehmer an illegalen Zweilotterien wie etwa Lottoland. „Diese Spielformen stellen eine grundsätzliche Missachtung des staatlichen Auszahlungsversprechens und der Verbraucherschutzgarantie dar. Alle dort getätigten Spielverträge können als nichtig bezeichnet werden. Es ist wichtig, dass wir hierzu immer wieder aufklären“, sagt Jansen.

Besonders Spaß macht den Tipperinnen und Tippern laut Lutter-Studie übrigens das Spielen in Gemeinschaft. So sei ein „positiver Netzwerkeffekt“ festzustellen, etwa in Tippgemeinschaften oder wenn Freunde, Bekannte und Kollegen spielen. Einen signifikanten Einfluss auf die Ausgaben hat dieses „Gruppenspiel“ aber nicht.

Direkter Kontakt bei Rückfragen zur Umfrage:

Prof. Dr. Mark Lutter

Bergische Universität Wuppertal

Email: lutter@uni-wuppertal.de

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage von Prof. Dr. Mark Lutter und Linus Weidner (Bergische Universität Wuppertal. Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie) finden Sie hier.

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