27. September 2023
Aktionstag gegen Glücksspielsucht: „Das Ziel ist bestmögliche Prävention offline wie online“
Responsible Gaming – verantwortungsvolles Spiel – ist höchstes Anliegen von WestLotto. Deshalb unterstützt Deutschlands größter Lotterieanbieter die Ziele des bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht am 27. September. Ron Schindler, Referent für Responsible Gaming bei WestLotto, spricht in unserem Newsroom-Interview über Spielerschutz und Prävention bei WestLotto.
Auf die Risiken einer Glücksspielteilnahme hinweisen, über Hilfemöglichkeiten aufklären – das sind die Ziele des Aktionstages gegen Glücksspielsucht. Wie wichtig ist ein solcher Aktionstag?
Sehr wichtig. Er bietet eine gute Gelegenheit, über die Auswirkungen von problematischem Spielverhalten aufzuklären, um ein besseres Verständnis zu schaffen. Zudem kann er verantwortungsbewusstes Spielen fördern und er klärt über Anzeichen von problematischem Spielverhalten auf. Und nicht zuletzt lenkt ein solcher Aktionstag die Aufmerksamkeit auf Hilfsangebote für Menschen, die bereits von problematischem Spielverhalten betroffen sind oder sensibilisiert Angehörige für erste Anzeichen. Das alles sind Punkte, die auch für uns als staatlicher Glücksspielanbieter höchste Priorität haben.
In den Annahmestellen sind die Angebote von WestLotto praktisch überall in NRW präsent. Welche Rolle haben die Annahmestellen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kampf gegen problematisches Spielverhalten und bei der Aufklärungs- und Präventionsarbeit?
Ron Schindler, Referent für Responsible Gaming bei WestLotto.
Die Annahmestellen sind unser Gesicht nach außen, dort finden unsere Kundinnen und Kunden ihre ersten Ansprechpartner. Natürlich nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort deshalb eine elementare Rolle im Bereich Responsible Gaming ein: Sie setzen unser Konzept und unsere Maßnahmen für verantwortungsvolles Spiel vor Ort um und stärken das Bewusstsein der Kunden in diesem Bereich. Deshalb machen wir das Personal mit umfangreichen Schulungen, Informations- und Aufklärungsmaßnahmen sowie Testkäufen kontinuierlich mit dem Thema Responsible Gaming vertraut. Das läuft übrigens seit einiger Zeit auch digital: So müssen alle Annahmestellenleiter und ihre Mitarbeiter einen Online-Test absolvieren. Nur bei bestandener Prüfung erhalten sie unseren Responsible-Gaming-Führerschein – sozusagen der Ausweis, der zeigt, dass sie unsere Kundinnen und Kunden genau richtig beraten können.
Mehr zum Bereich Responsible Gaming bei WestLotto erfahren Sie hier.
Die Annahmestellen sind das eine – auch Lotto wird aber immer mehr online gespielt. Wie können digitaler Spielerschutz und Prävention effektiv funktionieren?
Das Ziel, ein sicheres Spiel zu bieten und bestmögliche Prävention zu betreiben, bleibt offline wie online dasselbe. Aber natürlich setzen wir in der digitalen Welt auf eigens angepasste Maßnahmen: Über die Altersverifikation schließen wir zunächst Minderjährige aus. Spieler können einen Selbsttest absolvieren, um einschätzen zu können, ob eine Gefährdung vorliegt. Sie können sich zudem selbst ausschließen oder Limits für ihr Glücksspiel festlegen, um problematischem Spielverhalten vorzubeugen. Und wir stellen klare Informationen über Gewinnchancen und Spielregeln bereit, um sicherzustellen, dass die Spielerinnen und Spieler die Risiken verstehen. Aktuell arbeiten wir zudem an einem digitalen Spielerschutztool und einem Präventionstool zum Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Spielewelt. Zur Prävention gehört deshalb auch unser Einsatz für eine klare Regulierung von Lootboxen.
Apropos Lootboxen. Warum engagieren Sie sich als staatlicher Lotterieanbieters im Bereich Gaming und Gambling?
Lootboxen in Videospielen stehen in der Kritik, da sie Elemente aufweisen, die wie Glücksspiele sind und problematisches Glücksspielverhalten erzeugen können. Dies ist besonders kritisch, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. Experten sind sich einig, dass hier Minderjährige an Glücksspiel gewöhnt werden und hier eine gefährliche Einstiegsluke in problematisches Glücksspielverhalten entstanden ist. Es kann nicht sein, dass beim Gaming Dinge für Kinder und Jugendliche erlaubt sind, die im Glücksspiel für Erwachsene verboten sind. Wir setzen auf Prävention – und dazu gehört dann auch dieses Engagement beim Thema Lootboxen.