Drei Fragen an… den Landtagsabgeordneten Jens Nettekoven. WestLotto engagiert sich als offizieller Unterstützer für die Anliegen der Invictus Games vom 9. bis 16. September in Düsseldorf. Der CDU-Politiker Nettekoven kann die Bedeutung der Veranstaltung einordnen, wie vielleicht nur wenige andere: Als Militärpolizist und Oberleutnant der Bundeswehr war er selbst im Auslandseinsatz und als Präsident des Deutschen Ringer-Bundes weiß er um die Kraft des Sports. Mehr zu Jens-Peter Nettekoven lesen Sie hier.

Herr Nettekoven, warum ist eine Veranstaltung wie die Invictus Games so wichtig?

Jens Nettekoven: Als Berufssoldat habe ich am Beispiel eines Kameraden erfahren, wie schwierig sich die Rückkehr ins normale Leben für die einsatzversehrten Soldatinnen und Soldaten gestaltet. Mein Kamerad, der 2005 bei einem Anschlag in Afghanistan beide Beine verlor, hat durch die Unterstützung seiner Familie und den Sport neuen Lebensmut geschöpft. Als sportlicher Wettbewerb für und von Soldatinnen und Soldaten aus aller Welt, die im Einsatz für ihr Land verwundet oder verletzt wurden oder erkrankt sind, rücken die Invictus Games die besondere Lebensleistung dieser Soldatinnen und Soldaten ins Licht der Öffentlichkeit. Insofern sind die Invictus Games ein wichtiger Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung für die Kameradinnen und Kameraden, die ihren Einsatz mit dem Verlust ihrer körperlichen oder seelischen Unversehrtheit bezahlt haben. Aber sie sind mehr als das. Denn mit ihren sportlichen Leistungen leben die teilnehmenden Athletinnen und Athleten vor, wie Sport dabei helfen kann, trotz unterschiedlichster Einschränkungen neue Wege zur gesellschaftlichen Teilhabe zu finden.

Wie kann es gelingen, das Anliegen und den Geist der Spiele auch langfristig bei den Menschen in Deutschland und NRW zu verankern?

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat bei vielen Menschen den Blick auf die Bundeswehr und die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten grundlegend verändert. Vielen ist jetzt bewusst geworden, wie schützenswert die lange Zeit als allzu selbstverständlich vorausgesetzte Sicherheit und Freiheit ist. Die Invictus Games zeigen, welche persönlichen Risiken unsere militärischen Einsatzkräfte für den Schutz unserer demokratischen Werte einzugehen bereit sind. Das verdient Respekt und Anerkennung. Wir dürfen nicht müde werden, diese Wertschätzung in Anerkennung des selbstlosen Dienstes an der Gesellschaft öffentlich einzufordern und entschlossen denjenigen entgegenzutreten, die mit ihrem respektlosen Verhalten Einsatzkräfte von Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften gefährden.

Die Invictus Games haben eine ganz besondere Strahlkraft und gesellschaftliche Bedeutung, in Düsseldorf gibt es zudem ein großes Begleitprogramm. Welchen Stellenwert hat die Veranstaltung für das Sportland NRW?

Die Invictus Games haben einen großen Stellenwert für unser Sportland. Mit der Ausrichtung dieser Sportveranstaltung stellt Nordrhein-Westfalen einmal mehr unter Beweis, dass wir uns als Austragungsland von Sportgroßveranstaltungen im internationalen Wettbewerb gut behaupten können. Nach London (2014), Orlando/Florida (2016), Toronto (2017), Sydney (2018) und Den Haag (2022) steht nun die Landeshauptstadt Düsseldorf bereit, die mehr als 500 Sportlerinnen und Sportler, ihre Familien und die hoffentlich zahlreichen Zuschauer unter dem Motto „A Home for Respect“ willkommen heißen zu dürfen.

„Mit ihren sportlichen Leistungen leben die teilnehmenden Athletinnen und Athleten vor, wie Sport dabei helfen kann, trotz unterschiedlichster Einschränkungen neue Wege zur gesellschaftlichen Teilhabe zu finden.“

Jens Nettekoven, MdL