28. August 2023
Lootbox-Regulierung: Experten bekräftigen WestLotto-Aufruf zu Rundem Tisch
Auf dem Weg zu einer Regulierung von Lootboxen ruft WestLotto zu konkreten Schritten auf. „Die Diskussion, dass man etwas machen muss, ist nun geführt. Wir sollten jetzt, und zwar mit konkreten Regelungsvorschlägen, Politik und alle Stakeholder an einen Tisch holen“, sagte Axel Weber, verantwortlich für Responsible Gaming bei WestLotto bei einem Webinar des Behördenspiegels unter dem Titel Lootboxen – Lösungswege zur Trennung zwischen Unterhaltung und Glücksspiel.
Die Idee eines Runden Tischs hatte WestLotto bereits vor einigen Wochen eingebracht – und wiederholte den Aufruf zu einem großen Austausch bei dem Webinar. „Auch die Games-Industrie sollte sich der Diskussion nicht entziehen“, erklärte Weber. Vielmehr helfe nun ein konkreter Blick über das Glücksspielrecht hinaus. „Wir brauchen eine Aussicht nach vorne. Kann beispielsweise das Jugendschutzgesetz eine Lösung bieten?“, sagte Axel Weber und führte weiter aus: „Wir dürfen die Diskussion nicht ausschließlich auf Lootboxen beschränken. Es geht um alle glücksspielähnlichen Elemente.“
Jugendschutzgesetz als richtiger Anker?
Axel Weber, verantwortlich für Responsible Gaming bei WestLotto
Wie und vor allem wo diese künftig geregelt werden sollen, war ein Schwerpunkt der Diskussion mit namhaften Glücksspiel-Experten aus der Rechtswissenschaft. „Wir brauchen diesen Runden Tisch“, betonte auch Rechtsanwalt Dr. Andreas Woerlein. Mit Blick auf das Jugendschutzgesetzt sagte Rechtsanwalt Carsten Bringmann: „Ich habe große Sympathie dafür, das Thema beim Bund zu verorten. Das Glücksspielrecht richte sich an Volljährige – schon deshalb müsse hinterfragt werden, ob dort eine entsprechende Regulierung stattfinden könne oder das Jugendschutzgesetz den richtigen Anker biete.
Von einer „prototypischen Diskussion für das deutsche Glücksspielrecht“ sprach Prof. Dr. Julian Krüper, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und Interdisziplinäre Rechtsforschung an der Ruhr-Universität Bochum. „Wir bewegen uns im Grenzbereich von Verbraucherschutz, Glücksspielregulierung und Jugendschutz.“ Als eine „gesamtgesellschaftliche Problematik“ bezeichnete Rechtsanwalt Dr. Lennart Brüggemann die Frage der Regulierung von Lootboxen und nahm ebenfalls den Bund in die Pflicht, eine deutschlandweite Lösung zu finden. Wie Carsten Bringmann bezeichnete auch Brüggemann einen Runden Tisch mit allen Beteiligten als nächsten wichtigen Schritt.