27. Februar 2024
WestLotto und Westfälischer Heimatbund geben Denkmalen eine Stimme
Zum zweiten Mal bringen WestLotto und Kooperationspartner Westfälischer Heimatbund e. V. (WHB) fünf westfälische Denkmale zum Sprechen. In der preisgekrönten Podcast-Reihe Das Sprechende Denkmal erzählen die Radrennbahn in Bielefeld, der Malakoffturm Prosper II in Bottrop, der Burgturm in Davensberg, die Plaggen Mühle in Döhren und der Bahnhof in Neubeckum ihre ganz eigene Geschichte. Die Auswahl für die aktuellen Beiträge geht auf eine Leseraktion des WHB-Magazins „Heimat Westfalen“ zurück.
Direkt zu den Podcasts geht es hier: www.sprechendes-denkmal.de
„Jedes Denkmal ist ein unschätzbar wertvoller Zeitzeuge und ein wichtiger Teil der vielfältigen Kulturlandschaft in NRW. Unsere Reihe zeigt, welche Werte die Denkmale repräsentieren und welche Botschaft für eine demokratische und offene Gesellschaft sie uns noch heute mit auf den Weg geben können“, sagt WestLotto-Unternehmenssprecher Axel Weber. „Zugleich möchten wir die unzähligen Ehrenamtlichen ins Licht der Öffentlichkeit rücken, die für unsere gebaute Heimat eintreten. Sie sind unverzichtbare Botschafter für unser baukulturelles Erbe – und dies nicht selten auch gegen Widerstände. Mit ihrem Engagement retten sie immer wieder auch verborgene Schätze oder vermeintlich Unscheinbares vor dem Vergessen oder dem Abriss“, erläutert Silke Eilers, Geschäftsführerin des WHB.
Vor Ort angebrachte Plaketten mit QR-Codes lassen die aus rund 50 Vorschlägen ausgewählten Denkmäler erfahrbar werden. Abrufbar sind die Podcasts zudem auf der Webseite www.sprechendes-denkmal.de, welche 2020 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und WestLotto initiiert wurde, sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Dort haben bisher insgesamt 48 Denkmäler aus ganz Nordrhein-Westfalen in jeweils zwei- bis fünfminütigen Beiträgen einen Platz gefunden.
Diese Denkmäler aus der Leseraktion erzählen ihre Geschichten unter www.sprechendes-denkmal.de:
Radrennbahn Bielefeld, Bielefeld
Die 1953 eröffnete Radrennbahn Bielefeld ist die einzige fugenlose Spannbetonbahn in Deutschland und damit ein lebendiges Zeugnis einzigartiger Baukunst. Konzipiert wurde die 333,33 Meter lange Bahn von dem Architekten Clemens Schürmann, der sich auf den Rennbahnbau spezialisiert hatte. Im Laufe der Jahre wurde die Bahn für viele Zwecke genutzt, so fanden neben Sportevents auch Konzerte und andere Großveranstaltungen statt. Noch heute gilt die seit 2012 denkmalgeschützte Radrennbahn in der ehemaligen ostwestfälischen Fahrradindustrie-Hochburg Bielefeld mit ihren steilen Kurven als eine der schnellsten Bahnen und wird weiterhin für den Radsport genutzt. (Foto: Jan Witthus)
Malakoffturm Prosper II, Bottrop
Der Malakoffturm Prosper II wurde von 1874 bis 1875 auf dem ehemaligen Zechengelände in Bottrop erbaut und ist heute das älteste Industriedenkmal Bottrops. Der 30 Meter hohe Turm transportierte bis zur Einstellung der Kohlegewinnung auf Prosper II im Jahr 1974 Bergleute in bis zu 813 Meter Tiefe. Technisch einzigartig ist der Turm durch das Ensemble aus gemauertem Förderturm und eingezogenem Fördergerüst. Schon im Jahr 1984 wurde der Turm in die Denkmalliste aufgenommen, drei Jahre später das Fördergerüst. Heute wird der Turm unter anderem als Kletteranlage, Standesamt und für kulturelle Veranstaltungen genutzt. (Foto: Stadt Bottrop)
Burgturm Davensberg, Ascheberg-Davensberg, Kreis Coesfeld
Das genaue Datum der Errichtung des Burgturms der Burganlage Davensberg ist unbekannt, der Wachturm wurde jedoch vermutlich um 1530 errichtet.
Der Familie von Meinhövel wird die Gründung der Anlage zugeschrieben, die die Burg bereits 1250 als Stammsitz nutzte. Im Jahr 1360 wurde die Edelfamilie von Büren Besitzer der Ritterburg. Aus dieser Epoche stammen der bis heute erhaltene Turm und die Kapelle. Der Burgturm beinhaltet ein Kaminzimmer, ein Gefängnis und ein Verlies mit Folterkammer. Diese wurde während der Hexenverfolgung genutzt, denn Davensberg war der Sitz des Gogerichts zu Werne. Nach der Zerstörung Davenbergs im Dreißigjährigen Krieg und Jahren des Zerfalls erkannte man den Wert des Burgturms. Nach Restaurierungsarbeiten, die im vorigen Jahrhundert begannen, wurde der Turm als historisches Denkmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Heute finden im Burgturm Trauungen statt, darüber hinaus bietet der Turm Besucherinnen und Besuchern einen Blick auf die umgebende Landschaft. (Foto: Heimatverein Davensberg)
Plaggen Mühle, Petershagen-Döhren, Kreis Minden-Lübbecke
Die Plaggen Mühle im Ortsteil Döhren in Petershagen wurde vermutlich im Jahr 1751 als Getreidemühle erbaut. Mithilfe von Wasserkraft spielte die Plaggen Mühle über viele Generationen eine zentrale Rolle in der Nahrungsmittelproduktion und
-versorgung der Region. Nach aufwendiger Restaurierung in den 1980er-Jahren wurde die Mühle in ein Kulturdenkmal verwandelt und zeigt heute Besuchenden die Technologie, mit der früher Getreide zu Mehl verarbeitet werden konnte. Darüber hinaus verfügt die Plaggen Mühle über ein 120 Jahre altes Horizontalgatter, mit dem Holzbohlen und Balken gesägt werden können – die einzige funktionierende Sägemühle an der westfälischen Mühlenstraße. (Foto: Burkhard Ehlerding)
Bahnhof Neubeckum, Beckum-Neubeckum, Kreis Warendorf
Der Bahnhof Neubeckum an der Bahnstrecke Köln – Minden wurde im Jahr 1847 an den „regelmäßigen“ Eisenbahnverkehr angeschlossen und ermöglichte somit im Zuge der Industrialisierung die Anbindung an das Ruhrgebiet. Dort wurden die großen Kalkvorkommen in der Region Beckum wirtschaftlich genutzt. Um den Bahnhof herum siedelte sich kalkverarbeitende Industrie an. Im Jahr 1918 wurde nach großer Kritik an der alten Empfangshalle ein neues Bahnhofsgebäude errichtet, welches seit 1991 unter Denkmalschutz steht. Heute ist der Bahnhof Neubeckum mit seiner nostalgischen Atmosphäre ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region mit 30.000 Zügen pro Jahr und ein Wahrzeichen der Industrialisierung. (Foto: Stadt Beckum)